
Best of Winter
Natur pur und „Gams-Garantie“: Schneeschuhwandern in Osttirol
Mehr Natur geht nicht. An der Seite erfahrener Ranger können Gäste durch die weißen Weiten des Nationalparks Hohe Tauern streifen und in der Abgeschiedenheit Gams und Steinbock besuchen. Geführte Touren werden fast täglich angeboten. Sie dauern vier Stunden, weisen maximal 250 entspannte Höhenmeter auf und belohnen mit unvergleichlichen Aus- und Einblicken. Ob jung oder alt, trainiert oder nicht, diese Touren kann man problemlos mitmachen.
Eine der schönsten Routen beginnt am Lucknerhaus in Kals im Nationalpark Hohe Tauern. Auf dem Parkplatz sind die Ranger beim Anschnallen der Schneeschuhe behilflich und erklären, wie man sich auf den suppentellergroßen Untersätzen kräfteschonend fortbewegt. Dann geht’s durch den Lärchenwald bis zur Baumgrenze, die Felswände der Glocknergruppe im Visier. Hier ist die größte Einzelpopulation von Steinböcken, ca. 200 Tiere, zuhause. Doch die Ranger halten gebührend Abstand, um nicht zu stören, und zeigen, damit die Bilder fürs Fotoalbum dennoch gelingen, wie man mit der Digitalkamera durchs Spektiv fotografiert.
Andere geführte Touren bieten ebenfalls unvergessliche Erlebnisse: Wer beispielsweise ins Defereggental rund um St. Jakob aufbricht, bekommt eine „Gams-Garantie“. Nicht selten sieht man ganze Rudel mit 20 bis 40 Exemplaren… Und auch Mondscheintouren stehen auf dem Programm. Sie beginnen um 19 Uhr an der Talstation des Faschingalmlifts im Lienzer Skigebiet Zettersfeld. Der Kauz ruft, ein Fuchs bellt, der Mond taucht die Szenerie in magisches Licht. Schemenhaft erkennt man die Schobergruppe mit ihren 53 Gipfeln, die über 3.000 Meter aufragen. In der Naturfreunde-Hütte gibt‘s Jagatee und Glühwein.
Die geführten Touren mit maximal zwölf Teilnehmern kosten 15 Euro pro Person inklusive Leih-Schneeschuhen und werden von Mitte Dezember bis Mitte März angeboten. Hilfreich sind Wanderstöcke (bitte selbst mitbringen).
Weitere Infos: http://www.osttirol.com/osttirol-erleben/winterurlaub-osttirol/winterzauber/schneeschuhwandern.html
Psst, Geheimtipp: Winterwandern in Osttirol
Eigentlich ein Geheimtipp, den wir gerne mit Euch teilen möchten: Das Osttiroler Bergdorf Obertilliach. Hier gibt es viele geräumte Winterwanderwege. Das Dorf ist aber aus einem anderen Grund so besonders: Hier waltet der letzte Nachtwächter Österreichs. In der 700-Seelen-Gemeinde stehen die urigen denkmalgeschützten Holzhäuser so nah beieinander, dass ein Feuer fatale Folgen hätte. Zwar gibt es seit 2003 moderne Feuerwarngeräte, an der Tradition des Nachtwächters, der seine nächtlichen Runden dreht und dabei singend die Uhrzeit verkündet, haben die Obertilliacher aber festgehalten.
Wer nach Obertilliach kommt, das im Hochpustertal auf einem Sonnenbalkon vor der imposanten Kulisse der Karnischen Alpen liegt, findet Ruhe und Abgeschiedenheit inmitten einer wahren Bilderbuchlandschaft und genießt in traditionsreichen Gasthöfen und Pensionen unverfälschte, urtirolerische Gastfreundschaft.
Ein weiterer Tipp für Winterwanderer und Naturfreunde ist das Villgratental – das einzige Gebiet in Österreich, in dem es keinen einzigen Skilift gibt. Hier hat man schon immer auf sanften Tourismus gesetzt. Auf einem Spaziergang geht es hinaus zur Badl-Alm: Die Schlipfkrapfen dort (Teigtaschen gefüllt mit einer Kartoffel-Kräuter-Mischung) sollte man unbedingt probieren!
Ebenfalls empfehlenswert (besonders für Feinschmecker): Ein Spaziergang zu Gottfried Steiner, dem Tiroler Genusswirt 2011, der das Gasthaus am Großvenediger im Dorf Prägraten führt. Ob Ragout aus Tiroler Berglamm, Gamsgulasch oder Tafelspitz an Cremespinat und Apfelkren – verwendet werden fast ausschließlich regionale Produkte.
Tourentipps:http://www.osttirol.com/osttirol-erleben/winterurlaub-osttirol/winterzauber/winterwandern.html
Heimische Wildtiere im Winter
Warum werden Rotkehlchen im Winter eigentlich so rund? Wieso bekommt man kaum Hirsche und Rehe zu sehen in der kalten Jahreszeit? Und schläft der Siebenschläfer eigentlich wirklich sieben Monate durch? Um sich an kalte Temperaturen und ein verknapptes Futterangebot im Winter anzupassen, haben unsere heimischen Wildtiere einige sehr unterschiedliche Strategien entwickelt. Mutter Natur sorgt auf nahezu geniale Weise dafür, dass die Tiere die kalten Monate überleben. Oft bekommen sie davon auch gar nicht so viel mit.
Foto: Dieter Haugk, Pixelio
Energiesparmodus ein: Winterstarre, Winterschlaf und Winterruhe
Wechselwarme Tiere, also Amphibien, fallen im Winter in eine Winterstarre. Ihre Körpertemperatur ist von der Außentemperatur abhängig und sinkt im Herbst stark ab. Bevor das passiert, suchen sich die Tiere jedoch noch ein geeignetes Versteck wie eine Spalte oder einen Hohlraum, wo sie oft in großer Zahl überwintern. Einige Froscharten überwintern auch im Wasser. Auch bei vielen Säugetieren wird die Körpertemperatur im Winter stark gedrosselt; sie wird jedoch, unabhängig von der Außentemperatur, konstant auf einem gewissen Niveau gehalten. Um dies gewährleisten zu können, fressen sich die meisten Tiere im Sommer und Herbst bereits eine dicke Energiereserve in Form einer Fettschicht an.
Foto: Mensi, Pixelio
So gewappnet, halten Mäuse, Feldhamster, Siebenschläfer, Murmeltiere und Igel Winterschlaf. In einem geeigneten Quartier verschlafen sie die kalte Jahreszeit. Dabei fällt nicht nur ihre Körpertemperatur, auch Herzschlag und Atmung werden zum Energiesparen auf ein Minimum reduziert. Bei manchen Arten schrumpfen auch Magen und Darm während dieser Zeit; so kann noch mehr Energie eingespart werden.
Die Schlafdauer ist dabei ganz unterschiedlich: Hamster beispielsweise wachen alle paar Tage auf und bedienen sich an einem eigens für den Winter angelegten Futtervorrat, um dann weiter zu schlafen. Siebenschläfer und Murmeltiere machen ihren Namen alle Ehre: der Siebenschläfer kann in der Tat bis zu sieben Monate schlafen, beim Murmeltier sind es je nach Region sogar bis zu neun.
Andere Säugetiere betreiben im Winter eine Art „Winterruhe": Sie verringern ihr Aktivitätslevel auf ein Minimum, ohne zu schlafen, stellen sich beispielsweise an einen windgeschützten Ort in der Nähe einer Futterstelle oder ziehen sich in Höhlen zurück. Auch sie sparen Energie, wo es nur geht: die Körpertemperatur wird gedrosselt, die Blutzirkulation konzentriert sich auf den Rumpf. Sie meiden weite Wege zur Futtersuche, sofern es nur irgendwie geht. So kommen beispielsweihe Rehe, Hirsche, Braunbären, Eichhörnchen, Marder und Waschbären durch die kalte Jahreszeit.
Foto: Ich und Du, Pixelio
Isolation durch Fett, Haare und Federn
Eine zweite wichtige Überlebensstrategie neben dem Energiesparen ist die Isolation. Neben Fett, das bekanntlich gut wärmt, legen sich viele Tiere ein Winterkleid zu. Einige Vogelarten beispielsweise, unter ihnen das Rotkehlchen, können ihr Gefieder im Winter stark aufplustern. Die im Gefieder eingeschlossene Luft funktioniert wie ein wärmendes Polster. Als kleine Kugel auf Beinen verringern sie zudem ihre Oberfläche und kühlen nicht so schnell aus.
Foto: Péronne vd Ham, Pixelio
Hasen, Füchse und Rotwild bekommen im Winter ein dichtes, wärmendes Fell, bestehend aus hervorragend isolierendem, langem Deck- und wärmendem Wollhaar. Auch hier wird Luft eingeschlossen, die zusätzliche Wärme bringt.
Outdoorsport und Tiere im Winter
Tiere während eines Streifzuges durch die Natur zu beobachten, macht großen Spaß. Gerade im Winter ist es jedoch besonders wichtig, dass sich die Tiere dabei nicht erschrecken. Stress führt nämlich zu einem erhöhten Herzschlag und erhöhter Atemfrequenz, beides Gift für den „Energiesparmodus" der Tiere.
Auf seinen Streifzügen durch die Natur sollte man Tiere daher möglichst zur aus der Ferne beobachten. Dazu kann man ein Fernglas mitnehmen. Auch das Lesen von Spuren im Schnee macht Spaß: wer ist der beste Fährtenleser?
In seinem Projekt „Skibergsteigen umweltfreundlich" hat der Deutsche Alpenverein Skitouren zusammengestellt, bei denen Flora und Fauna möglichst wenig belastet werden. Zudem werden die folgenden Empfehlungen abgegeben (die natürlich auch für Schneeschuhtouren und Wanderungen gelten):
- (Markierte) Wege möglichst nicht verlassen, nicht ins Unterholz laufen, Baumgruppen umgehen
- Hunde an die Leine nehmen
- Lärm vermeiden
- Vor 10 Uhr und nach 16 Uhr sollten im Hochwinter Gipfel, Rücken und Grate gemieden werden
Weitere Tipps: http://www.alpenverein.de/natur-umwelt/bergsport-und-umwelt/skitouren_aid_10188.html
Quellen: NABU Berlin (www.nabu.de) / Deutscher Jagd-Schutzverband e.V. / Deutscher Alpenverein
Tipp für den neuen Winter: Faszination Schneeschuhwandern
Nahezu schwerelos gleitet man über den Schnee und erkundet die weiße Winterlandschaft. Dabei macht es nicht nur riesigen Spaß – Schneeschuhwandern ist auch ein sanfter Fitmacher und kinderleicht zu erlernen. Was die Faszination an diesem Wintersport ausmacht und worauf man als Anfänger achten sollte, verrät Schneeschuh-Spezialist Werner Koch, Geschäftsführer von Koch alpin, im Interview. Der Familienvater kann es kaum erwarten, dass es wieder los geht mit schönen Schneeschuhtouren in beeindruckender Winterlandschaft.
Tipp für den neuen Winter: Faszination Schneeschuhwandern
Nahezu schwerelos gleitet man über den Schnee und erkundet die weiße Winterlandschaft. Dabei macht es nicht nur riesigen Spaß – Schneeschuhwandern ist auch ein sanfter Fitmacher und kinderleicht zu erlernen. Was die Faszination an diesem Wintersport ausmacht und worauf man als Anfänger achten sollte, verrät Schneeschuh-Spezialist Werner Koch, Geschäftsführer von Koch alpin, im Interview. Der Familienvater kann es kaum erwarten, dass es wieder los geht mit schönen Schneeschuhtouren in beeindruckender Winterlandschaft.
Best of Winter: Schneeschuhwandern wird nach wir vor immer populärer – was macht in Ihren Augen die große Faszination aus?
Werner Koch: Schneeschuhwandern ist Entschleunigung. Beim Schneeschuhwandern geht es um Ruhe und Einsamkeit in einer unverbauten Landschaft. Jenseits von Alltagsstress und moderner Technologie erlebt man die Natur - so können wir heruntertakten und unsere Umwelt mit allen Sinnen genießen!
Best of Winter: Kann das jede/r?
Werner Koch: Ja, zum Schneeschuhwandern bedarf es keiner Vorkenntnisse! Das ist ja auch das Tolle an diesem Sport. Mit modernen Schneeschuhen ist das Schneeschuhwandern so einfach wie normales Spazierengehen – und jeder, vom Kind bis zum Senior, kann mitmachen. Darüber hinaus ist es extrem gesund und wird mittlerweile von einigen Ärzten bei Problemen mit dem Stoffwechsel oder dem Kreislauf verschrieben.
Best of Winter: Was trage ich eigentlich „unter" dem Schneeschuh? Und wie ziehe ich ihn an und aus?
Werner Koch: Man sollte feste Bergschuhe mit guter Sohle tragen. Der Schuh sollte mindestens knöchelhoch sein und gut isolieren, schließlich befindet sich der Fuß über mehrere Stunden in einer Bindung, da kann er leicht auskühlen. Wasserfestigkeit ist natürlich Grundvoraussetzung! Gummistiefel oder Moon-Boots eignen sich aber nicht; sie sind nicht stabil genug. Ebenfalls sehr wichtig ist ein Paar Gamaschen, das ein Eindringen von Schnee in den Schuh verhindert. Sie werden am Unterschenkel über der Hose und dem Schuhhals getragen.
Best of Winter: Es gibt ja mittlerweile die unterschiedlichsten Modelle – welcher Typ Schneeschuh eignet sich beispielsweise für eine alpine Winterwanderung?
Werner Koch: Die wichtigste Unterscheidung bei Schneeschuhen ist die zwischen einem Kunststoff-Rahmen („Moderns") und einem Aluminium-Rahmen („Classics"). Wenn ich in eher steileres Gelände gehe, brauche ich einen steiferen, kleineren Rahmen, der auch bei unterschiedlichsten Schneebedingungen gut greift: Kunststoff.
Best of Winter: Und wenn ich in der Ebene bleibe?
Werner Koch: Der klassische Schneeschuh bzw. „Classic" hat einen Aluminiumrahmen und ist für weite Flächen und Tiefschnee gedacht. Er ist weicher und hat einen besseren Auftrieb. In unseren Gefilden kann er nicht so häufig eingesetzt werden: Selten findet man weite Flächen mit tiefem Pulverschnee. Daher ist der vielseitigere Modern bei uns beliebter, auch für die Ebene. Einen wichtigen Vorteil bietet der Classic aber: Wenn ich eher schwer bin, kann es passieren, dass ich mit den kleinen Tellern des Modern zu leicht einsinke. Dann bietet sich der Classic an.
Best of Winter: Worauf sollte ich beim Kauf von Schneeschuhen besonders achten?
Werner Koch: Kaufen Sie ein Modell, das zu Ihnen passt – es gibt Schneeschuhe für Kinder, Jugendliche, Frauen oder Männer. Und achten Sie auf die Qualität, das ist ganz wichtig! Ob ein Schneeschuh hochwertig verarbeitet wurde, erkennen Sie zum Beispiel daran, ob er eine freischwingende Bindungsachse hat, über eine Steighilfe verfügt und aus hochwertigem Material ist. Die Classics beispielsweise sollten leicht sein und ein reißfestes Verdeck haben, die Moderns sollten aus biegsamen, weichen Kunststoff sein. Ich rate im Übrigen ab von Schuhen unter 70 bzw. 80 Euro, wie sie gelegentlich vom Discounter angeboten werden – für diesen Preis kann man keinen qualitativen Schneeschuh herstellen.
Best of Winter: Brauchen Frauen einen anderen Schuh als Männer?
Werner Koch: Ja. TUBBS hat mit einer Gruppe von Medizinern Schneeschuhe speziell für Frauen entwickelt, da ihr Bewegungsapparat anders funktioniert, sprich: Frauen gehen anders. Zudem ist die Bindung auch für kleinere Füße geeignet. Natürlich muss eine Frau nicht zwingend einen Frauen-Schneeschuh kaufen, wenn ihr ein Herrenmodell passt. Aber ich denke, dass man von dem Know-How, das in die Entwicklung der Damenmodelle fließt, als Frau nur profitieren kann.
Best of Winter: Wie viel Budget sollte ich für einen guten Schneeschuh einplanen?
Werner Koch: Ein Schneeschuh für Anfänger oder gemäßigte, gemütliche Touren kostet ca. ab 150 Euro aufwärts. Ein Schneeschuh für den etwas ambitionierteren Schneeschuhwanderer, der es etwas alpiner mag, startet bei ca. 200 Euro.
Best of Winter: Kann Schneeschuhwandern auch gefährlich sein und falls ja: Wie lassen sich diese Gefahren vermeiden?
Werner Koch: Unter normalen Umständen nicht. Wenn ich jedoch eine Tour in den Bergen plane, bin ich wie jeder andere Wintersportler alpinen Gefahren ausgesetzt, insbesondere der Lawinengefahr. Ich kann deshalb nur jedem raten, eine entsprechende Ausbildung bei einem Alpenverein zu absolvieren und Ausrüstung (Sonde, Suchgerät und Schaufel) dabei zu haben – oder an einer geführten Tour teilzunehmen.
Best of Winter: Haben Sie eine persönliche Lieblingstour?
Werner Koch: Ich bin gerne mit den Schneeschuhen in der Silberregion Karwendel in Tirol unterwegs. Dort wird eine Vielfalt an Touren angeboten, von einfach bis schwer. Eine besonders schöne Familientour ist die TUBBS Schneeschuhrunde Hochpillberg.
Best of Winter: Haben Sie auf Ihren Touren schon Tiere beobachten können?
Werner Koch: Ja, selbstverständlich: Gämsen, Füchse, Auerhähne, Birkhühner, Spitzmäuse, Hasen... einmal sogar einen Adler! Wo wir gerade davon sprechen, noch ein kleiner Appell: Man sollte auf ausgewiesene Wildschutzgebiete und Ruhezonen achten und die Tiere nicht beim Winterschlaf oder bei Fütterungen stören! Wenn ich eine Fährte im Schnee entdecke, nicht hinterherlaufen! Man sollte immer auf einer Route, egal ob selbst gewählt oder ausgeschildert, bleiben, statt ziellos hin- und herzuwandern, denn das belastet Flora und Fauna.
Winterwandern und Schneeschuhtouren: Gewusst wie mit dem richtigen Paar Stöcke
Wer ist der Richtige? Und was ist die richtige Stocklänge für eine Winterwanderung? Für Best of Winter sprach Caroline Opp mit Saskia Stock, der Marketing-Direktorin von Black Diamond Europa, im Interview rund um das Thema Stöcke.
Best of Winter: Von Wanderungen mit Freunden kenne ich den ein oder anderen „Stockmuffel" – Leute, die der Meinung sind, dass Wanderstöcke eher stören als helfen. Was sagen Sie den Skeptikern, was sind die Vorteile von Wanderstöcken?
Saskia Stock: Beim Gehen mit Stöcken setzt man zusätzlich zu den Beinen die Rumpf- und Armmuskulatur ein. Es bringt also einen zusätzlichen Trainingseffekt. Zudem werden vor allem beim bergab gehen die Gelenke der unteren Extremitäten, z.B. der Knie, entlastet, da das Gewicht durch die Arme und den Rumpf teilweise abgefangen wird.
Best of Winter: Was ist die richtige Stocklänge für eine Winterwanderung (auf geräumten Wegen)?
Saskia Stock: Bei zu 90 Grad angewinkelten Armen sollte der Stock von den Händen gerade bis zum Boden gehen. Manche mögen es auch etwas länger oder kürzer, darum sagen wir „90 Grad Armbeuge plus/minus 10 Grad, je nach Wohlbefinden".
Best of Winter: Was ist die richtige Stocklänge für eine Winterwanderung querfeldein (Schneeschuhtour)?
Saskia Stock: Da der Stock im Tiefschnee bis zum Teller oder auch tiefer einsinkt, muss die Stocklänge etwas länger gewählt werden. Beim Kauf oder Einstellen sollte der Stock umgedreht und dann unterhalb des Tellers gegriffen werden. Dann gelten dieselben Kriterien wie beim „normalen" Wandern (90 Grad plus/minus 10 Grad).
Best of Winter: Wo setze ich den Stock richtig beim Auf- und Abwärtsgehen bzw. beim gerade ausgehen?
Saskia Stock: Beim aufwärts gehen sollte der Stock im Bereich vor den Füßen gesetzt werden, damit man sich daran „hochziehen" kann. Wenn man einen Absatz überwinden muss, kann man auch beide Stöcke nebeneinander, oberhalb der Füße (auf den Absatz), setzen. Beim abwärts gehen kann man ein Teilgewicht über die Arme/Stöcke abdämpfen und somit die Knie schonen. Je nach Gefälle variiert die Distanz zum Fuß. Eine genaue Distanz kann man in beiden Fällen nicht nennen, wichtig ist, dass der „Hochzieh-" und der „Abdämpfeffekt" gegeben sind. In der Ebene kann man die Stöcke aktiv einsetzen oder aber auch in der Mitte greifen und die Stöcke horizontal zum Boden mitführen: So wird das Gleichgewicht geschult.
Best of Winter: Worauf sollte ich beim Stockkauf achten – Material, Gewicht, Griff, Teller?
Saskia Stock: Man sollte darauf achten, für welche Jahreszeit der Stock geeignet ist. Am vielseitigsten ist ein Stock mit austauschbaren Tellern. Auch ist es empfehlenswert, wenn der Stock höhenverstellbar ist, so kann man ihn an unterschiedliches Terrain anpassen. Last but not least sollte man auf das Gewicht achten: je leichter, desto angenehmer. Er sollte jedoch dem Körpergewicht entsprechend gekauft werden. Ein sehr leichter Carbonstock beispielsweise kann bei starker Beanspruchung auch brechen, insbesondere, wenn er wenige Schichten hat.
Best of Winter: Wie viel Budget sollte ich für einen guten Winterwanderstock einplanen?
Saskia Stock: Ein guter Stock für diese Einsatzgebiete kostet ca. 70 bis 120 Euro.
Best of Winter: Kann ich meinen Winterstock auch für andere Aktivitäten einsetzen? Zum Beispiel fürs Wandern im Sommer? Oder für eine Skitour?
Saskia Stock: Ja, wie gesagt: Wenn der Stock höhenverstellbar ist und austauschbare Teller hat, sollte das kein Problem sein. Generell ist wichtig, dass man immer mal wieder kurze Strecken ohne Stock laufen sollte, das schult das Gleichgewicht. Die Stöcke kann man dabei parallel zum Boden führen oder in den Rucksack packen. Teleskopstöcke lassen sich heute sehr gut auf eine kurze Länge zusammenschieben und verpacken.
Weitere Infos gibt es in Internet auf www.blackdiamondequipment.com/de-de
Winterwandern und Schneeschuhtouren: Gewusst wie mit dem richtigen Paar Stöcke
Wer ist der Richtige? Und was ist die richtige Stocklänge für eine Winterwanderung? Für Best of Winter sprach Caroline Opp mit Saskia Stock, der Marketing-Direktorin von Black Diamond Europa, im Interview rund um das Thema Stöcke.
Best of Winter: Von Wanderungen mit Freunden kenne ich den ein oder anderen „Stockmuffel" – Leute, die der Meinung sind, dass Wanderstöcke eher stören als helfen. Was sagen Sie den Skeptikern, was sind die Vorteile von Wanderstöcken?
Best of Wandern
Kostenlos Ausrüstung in 10 BoW-Regionen testen
"Kommen Sie zu uns - Ihre Ausrüstung ist schon da." Wer Gast in einer der Best of Wandern-Regionen ist, profitiert von einem bisher einmaligen Testcenter-Service. Mal reinschnuppern ins Wandern mit Trekkingstöcken (Black Diamond), bei widrigem Wetter einen echten Trekkingschirm (Euroschirm) in Sturm und Regen testen, Schneeschuhe (Tubbs) anlegen und mitten durch die unversehrte Winterlandschaft stapfen, mit einem Fernglas (Zeiss) der Extraklasse auf Entdeckertour gehen oder einfach mal besonders komfortabel wandern, mit modernen Markenwanderschuhen (Scarpa), technisch ausgereiften Wanderrucksäcken (Vaude) oder mit Outdoorjacken (Bergans), wie sie ähnlich für Expeditionen und 8.000er-Besteigungen konzipiert werden. GPS-Geräte (Lowrance) samt Tourensoftware (Magicmaps) zur Orientierung dürfen natürlich auch nicht fehlen.
In den Testcentern u.a. in der Touristinfo in Winterberg im Hochsauerland, im Hotel Schillingshof in Bad Kohlgrub in den Ammergauer Alpen, in der Touristinfo Obersaxen in der Region Surselva/Schweiz sowie in der Touristinfo der Lienzer Dolomiten in Lienz in Osttirol/Österreich - alles kein Problem. Hier können Wandergäste unverbindlich auf ihren Wandertouren testen und auf Herz und Nieren ausprobieren. Nutzen Sie den einmaligen kostenlosen Service.
http://www.best-of-wandern.de/de/testcenter
Aktuell sind 22 Partner aus sieben Ländern unter der Marke Best of Wandern vereint. Der gemeinsame Internetauftritt unter www.best-of-wandern.de ist das Bindeglied ebenso wie der Austausch mit Fans und Followern auf Facebook und Twitter. Mit dem neuen Partner Alpstein entsteht für BoW ein interaktives Tourenportal: Die Regionen laden ihre Touren mit Wegbeschreibung, Daten und Eigenschaften hoch, die Wanderer können diese ausdrucken oder als Koordinatenliste (GPS-Track) herunterladen, sich in einer dreidimensionalen Animation (3D-Flug über Google Earth) auf die Strecke einstimmen lassen und die Touren anschließend bewerten.
„Wir verfeinern und erweitern unseren Service und den Austausch mit den Kunden ständig", betont BoW-Markeninhaberin Verena Weiße und verweist auf das neue BoW-Magazin, das mit 60.000 Exemplaren zweisprachig (für die Partnerregionen Naturpark Nordvogesen und Region Müllerthal auch in französischer Version) zur Messe ITB auf den Markt kommt und viele Tipps für die „Erfahrungswanderer" enthält. Diese Zielgruppe schickt BoW dann im Frühsommer 2013 auf Tour.
Best of Winter – die vielfältigste Art, sich im Schnee zu bewegen
Erste europaweite Kooperation für sanften Wintertourismus gestartet.
Köln, 11. September 2012 – Es muss nicht immer alpin sein, auch die Wanderung im Schnee kann bahnbrechend sein: Abseits der Massen zieht man seine eigene Spur im Schnee, wandert an einem zu Eis erstarrten Bach entlang, entdeckt Fährten von Schneehase, Luchs und Gämswild – und erlebt wundervolle Winterszenen. Eindrücke, wie sie jetzt auf www.best-of-winter.com zu sehen sind. Hinter der neu gestarteten Internetplattform steht eine europaweite Kooperation aus Winterurlaubsregionen und Ausrüstern. Sie bietet Service, Anregung und Austausch rund um den sanften Wintertourismus. Ergänzt durch Aktionen: Gewinnspiele online und Testwochen vor Ort runden das Angebot in der Wintersaison ab.