bannerneu

Schriftgröße: +

Kooperation für nachhaltigen Wintertourismus zeigt Alternativen abseits der Piste

Skitouren_Pepi_Plssnig_4

Der Berg ruft – nicht Gipfelstürmer, sondern Genießer 

Genuss, Genügsamkeit, Gesundheit: Es sind diese drei Zutaten, die aus einem Wintertag ein glückliches Erlebnis machen. Das sagt die Kooperation „Best of Winter", ein Zusammenschluss von Alpenregionen, der sich für Wintertourismus abseits der Skipisten stark macht. 

Nur so weit zu gehen, wie die eigenen Kräfte reichen und man auch unbeschadet wieder zurückkehren kann, ist aber nur auf den ersten Blick genügsam. Es ist vor allem gesund – für den Berg und den Menschen. Es ist ziemlich sicher ein Genuss. Zumindest, wenn Ausrüstung, Wetter und Tourenplanung passen. Best of Winterexperten verraten, wo sie unterwegs in der winterlichen Berglandschaft besonderes Glück gefunden haben.

Nationalpark Hohe Tauern Kärnten: Vollmondtour von der Winklerner Hütte

Wanderführer Pepi Plössnig ist gern früh morgens auf den Beinen. Dann ist der Schnee noch unberührt und man wird für den Aufstieg mit Erlebnissen belohnt, „die wahres Glück bedeuten", sagt er und zeigt ein Video vom schneebedeckten Gipfelkreuz Straßkopf bei Sonnenaufgang. Mit 2.401 Meter Höhe zählt er nicht zu den höchsten, schwierigsten oder bekanntesten Gipfeln der Hohen Tauern – und ist gerade darum Pepis Tipp. Denn der Zugang über die Winklerner Hütte auf der Grenze zwischen Kärnten und Tirol gilt als lawinensicher. Und der Blick auf die umliegenden Dreitausender in der Schobergruppe sei einmalig, findet der Guide. Die Abfahrt führt über eine breite Kulturlandschaft, wo im Sommer das Vieh weidet, vorbei an einer Felswand, die Pepi „Schobergruppengeist" nennt: Ein Gesicht mit Nase und Augen ist deutlich unter einer Schneemütze zu erkennen.

Nur einmal im Monat macht sich der passionierte Tourengeher lieber abends als morgens auf den Weg: Wenn Priska Bodner, Wirtin der Winklerner Hütte, bei Vollmond öffnet. Dann kann man mit Ski, Schlitten oder Schneeschuhen genüsslich bis weit ins Tal abfahren. 

Großarltal: Mit Schneeschuhen rauf, per Schlitten runter, dazwischen einkehren

Außenstehende würden sagen, Doris Aichhorn lebt am Ende der Welt. Das ist so, weil der Ort Hüttschlag im hinteren Talschluss des Großarltals im Salzburger Land liegt. Aber die Käsebäuerin fühlt sich ziemlich „mittendrin": Umgeben von schöner Landschaft, eindrucksvollen Gipfeln und biologischer Landwirtschaft auf einem Hof, zu dem Almhütte, Käserei und Bauernladen gehören. Mehr Genuss geht eigentlich nicht, zumal Aichhorns Spezialität „Chilikäse" schon mit der „Bundes-Genusskrone" ausgezeichnet wurde. Für einen abwechslungsreichen aktiven Tag im Schnee abseits der Piste, empfiehlt die Direktvermarkterin allerdings den Weg in ein anderes Seitental in Großarl mit einem besonderem Ziel: den Berggasthof Loosbühelalm auf 1.769 Meter Höhe.

Das Gute an der Loosbühelalm: Sie hat auch im Winter geöffnet, ist über einen markierten Schneeschuhwanderweg auch für Anfänger gut erreichbar, bietet spektakuläre Aussichten und jede Menge Rodel. Diese können gut und günstig auf der Alm für eine rasante Abfahrt bis zum Parkplatz und damit der Busstation ausgeliehen werden. Den Rücktransport übernimmt der Almwirt, die anschließende Stärkung der Rodler im besten Fall ein leckeres Chilikäsebrot. 

Ausseerland Salzkammergut: Langlaufen, wo Nationalteams trainieren

Mit Opa Obermeyr hat alles angefangen, der hat dem Enkel die ersten Skischanzen im heimischen Bad Aussee in der Steiermark gebaut. Die Nordische Kombination, also die Verbindung zwischen Skispringen und Langlauf, hat Fabio Obermeyr dann erst auf Wettkämpfen kennengelernt und schnell sein Talent bewiesen. „Meine Stärke ist das Laufen", sagt der Athlet, der zu den Nachwuchssportlern im österreichischen Skiverband zählt. Einmal im Jahr hat der 22-Jährige einen festen Termin in seiner Heimat: als Teilnehmer am Steiralauf, dem Skilanglauf Marathon in Bad Mitterndorf. Dafür trainiert er am liebsten auf der Tauplitzalm, wo die Höhenloipen anspruchsvoller, aber die Aussichten auf die Bergwelt noch genialer als im Tal sind. 

Der „fescheste Winterort" im Ausseerland? Da mag sich der Junioren-Weltmeister nicht festlegen: Die Auswahl sei einfach zu riesig, das Langlaufnetz mit 230 Kilometern eines der längsten in ganz Österreich. Aber was der „fescheste" Wintertag ist, das kann Fabio klar sagen: „Den ganzen Tag gut ausnutzen", rät er. Früh aufstehen, eine schöne Langlaufrunde drehen, nachmittags Skifahren am Loser auf der Nordseite des Altausseer Sees und abends bei einer romantischen Pferdeschlittenfahrt die Beine entspannen – ein Leben für den Sport ohne Genuss geht gar nicht!

Silberregion Karwendel: 15 Kilometer am Stück rodeln

Das Sportgerät auf zwei Kufen wurde Helga Lederwasch quasi in die Wiege gelegt. Ihr Vater, Rodelsportler Josef Brunner machte vor fast 60 Jahren sein Hobby zum Beruf und gründete ein Familienunternehmen in Buch im Tiroler Bezirk Schwaz. Mit beweglichen Unikaten aus Handarbeit gegen die Billigkonkurrenz vom Fließband: Das Erfolgsrezept ihres Vaters wurde durch Helga und ihren Mann Bernhard zukunftsorientiert weiterentwickelt. Inzwischen ist schon der gemeinsame Sohn Philipp in den Holzbau eingebunden. Logisch, dass bei so viel Tradition auch das Rennvergnügen selbst nicht zu kurz kommen darf: Helga kennt alle 15 Rodelbahnen der Silberregion Karwendel aus dem Effeff. „Sportliches Rodeln ist gefragt", sagt sie, „und weit günstiger als Skifahren."

Für den ausgiebigen Genuss empfiehlt die Unternehmerin bei guter Schneelage eine Partie vom Kellerjoch bis ins Tal zur mittelalterlichen Burg Freundsberg, Wahrzeichen von Schwaz. Los geht es am Hecherhaus, der Bergstation des örtlichen Skigebiets auf einer Höhe von 1.887 Metern. Wer die vielen Serpentinen zu Fuß und mit dem Schlitten im Schlepptau hoch wandert, weiß die neun Kilometer lange Abfahrt besonders zu schätzen. Die Ausblicke auf das Inntal sind dann noch mal doppelt schön. „Bei einer Rodelpartie geht es nicht nur um den Sport an sich", so Helga, „sondern auch darum, miteinander die Natur zu genießen.

Für Rückfragen: Verena Weiße, Leitung Best of Winter, Erpelerstr. 45, 50939 Köln, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Telefon: 0221/282 44 06, Fax: 0221/282 96 42.

Familienwinter in den Best of Winter-Regionen erle...
Auf Schneeschuhen unterwegs zu den Wildtieren
Back to Top